Brindisi

Müdigkeit

Am 10. Juli sind wir von Ortona nach Termoli gefahren, eine Woche später bereiten wir uns auf die Abreise von Vieste vor. Das sind vier Städte in sechs Tagen. Langsam werde ich müde und auch Hanna ist mit einer kleinen Pause einverstanden. Brindisi scheint dafür der geeignete Ort zu sein – trotz seiner kulturellen Bedeutsamkeit.

Fatique

On 10 July, we travelled from Ortona to Termoli, and a week later we are preparing to leave Vieste. That’s four cities in six days. I’m slowly getting tired, and Hanna agrees that a short break would be a good idea. Brindisi seems like the perfect place for that – despite its cultural significance.

Relaxt in die zweite Nachtfahrt

Relaxed into the second night-trip

Im Norden des Gargano haben wir den Bogen ausgefahren und mit Ortona, Termoli und Rodi Garganico Tagesetappen organisiert. Wenn wir das im Süden auch so machen, brauchen wir wieder mehrere Etappen, bis wir nach Brindisi kommen. In der ursprünglichen Planung ist die Strecke Vieste – Brindisi mit etwas unter 120 Seemeilen als eine einzige Etappe vorgesehen gewesen. Die Wetteraussichten sind nach wie vor gut, der leichte Nordwest dürfte sich fortsetzen, also beschließen wir, Manfredonia auszulassen  und direkt nach Brindisi zu fahren.

Nachdem wir bisher fast immer im Schnitt mit fünf Knoten unterwegs waren, wollen wir nicht zu früh aufbrechen, sondern fahren erst kurz vor 11:00 Uhr los.

In the north of the Gargano, we made a wide arc and organised daily stages with Ortona, Termoli and Rodi Garganico. If we do the same in the south, we will need several stages again before we reach Brindisi. In the original plan, the route from Vieste to Brindisi, just under 120 nautical miles, was intended to be a single stage. The weather forecast is still good, with light north-westerly winds expected to continue, so we decide to skip Manfredonia etc. and head straight for Brindisi.

As we have been travelling at an average speed of five knots so far, we don’t want to set off too early, but wait until just before 11:00 a.m.

Tagsüber können wir segeln, am Abend schläft der Wind ein …

During the day we can sail, in the evening the wind dies down …

Wir segeln flott entlang der Apulischen Küste

We sail briskly along the Apulian coast

Wir starten die Fahrt bei frischem Wind und einigem Seegang, aber offenbar haben wir uns schon etwas an die Schaukelei gewöhnt – es ist nicht unangenehm. Wir folgen dem gekrümmten Verlauf des Windes um das Ende des Gargano, dann machen wir eine Halse und können von da an Brindisi direkt ansteuern.

Im Osten über dem Festland sehen wir am Nachmittag dunkle Rauchwolken aufsteigen. Es gibt mehrere Waldbrände zwischen Manfredonia und Foggia. Ein düsterer Anblick!

We start the journey with a fresh breeze and some swell, but we seem to have got used to the rocking motion – it’s not unpleasant. We follow the curved path of the wind around the end of the Gargano, then we jibe, and from there we can head straight for Brindisi.

In the afternoon, we see dark clouds of smoke rising above the mainland to the east. There are several forest fires between Manfredonia and Foggia. A grim sight!

Brennende Wälder in Apulien

Burning forests in Apulia

Als am Abend der Wind gänzlich einschläft, bleibt uns zwar die Dünung erhalten, aber mit Horst, unserem Autopiloten, am Steuer können wir entspannt durch die Nacht tuckern. Von Zeit zu Zeit schaut eine/r von uns in die Runde, aber wir sind weit und breit das einzige Boot.

In der Nacht wird es dann sogar richtig kühl, sodass wir uns ein paar Decken aus dem Salon holen, aber erst kurz vor unserem Ziel kommt wieder etwas Wind auf, den wir für zwei kurze Segelstunden nutzen können, bevor wir in den riesigen Hafen von Brindisi einlaufen.

When the wind dies down completely in the evening, the swell remains, but with Horst, our autopilot, at the helm, we can chug relaxed through the night. From time to time, one of us looks around, but we are the only boat far and wide.

It gets really cool during the night, so we fetch a few blankets from the saloon, but just before we reach our destination, the wind picks up again, allowing us to sail for two short hours before entering the huge port of Brindisi.

Ohne Worte

Without words

Die Einfahrt in den Hafen von Brindisi findet man am besten, wenn man nach der Raffinerie Ausschau hält.
Wenn das keine Empfehlung ist!

Wir haben dann auch keine Schwierigkeit, die Molenkopffeuer der Öffnung zu sichten und müssen dann noch ziemlich weit fahren, bis wir zur großen Marina gelangen. Um 10:00 Vormittag ist recht viel Betrieb und wir warten eine Weile, bis wir einen Liegeplatz zugewiesen bekommen. Der befindet sich am äußersten Ende des Schwimmsteges und wir merken bald, dass sich die ein- und ausfahrenden Motorboote nicht an das Limit von 3 Knoten halten. Die Bugwellen rütteln uns gewaltig herum. Es ist erst Samstag, wir sehen einem sehr unruhigen Wochenende entgegen. Selbst als wir unsere Heckleinen durch zwei weitere zu den Mittelklampen ergänzen, liegen wir kaum ruhiger, die Heckklampen sind nun jedoch entlastet. Von der historischen Pracht Brindisis sehen wir nur das Fort in der Mitte des Hafens …

The best way to find the entrance to the port of Brindisi is to look for the refinery.
If that’s not a recommendation!

We have no difficulty spotting the lights at the pier heads of the entrance, but then have to sail quite a distance before we reach the large marina. At 10:00 a.m., there is quite a lot of traffic, and we wait a while until we are assigned a berth. It is located at the far end of the floating jetty, and we soon notice that the motorboats entering and leaving the harbour are not sticking to the 3-knot speed limit. The bow waves are shaking us around violently. It is only Saturday, we are looking forward to a very unsettled weekend. Even when we add two more lines to the midship cleats, we are hardly any more stable, but at least the stern cleats are now relieved. Of Brindisi’s historical splendour, we only see the fort in the middle of the harbour…

Die nicht sehr malerische Annäherung

The not very picturesque approach 

Castello Alfonsino

Das Zentrum der Altstadt sieben km entfernt und nur mit dem Bus zu erreichen, eine Raffinerie auf der einen und ein Flughafen auf der anderen Seite, ein Liegeplatz bei dem das Boot alle paar Minuten schwer in den Leinen ruckt und kaum Geschäfte oder Restaurants im näheren Umkreis, das ist nicht der Ort, an dem wir eine Pause von den bisherigen „Anstrengungen“ machen wollen. Also wird das Hafenhandbuch zur Hand genommen und ein Örtchen namens San Foca gefunden. Dieses ist etwas über 40 Seemeilen entfernt, Othoni, eine der Diapontischen Inseln nördlich von Korfu, ist mit einer Fahrt von etwa 55 Seemeilen von dort gut erreichbar.

Beim Abendessen in einem erstaunlich gutem Restaurant an der Straße zum Flugplatz wird der Entschluss gefasst: Wir fahren morgen gleich weiter.

The centre of the old town is seven kilometres away and can only be reached by bus, with a refinery on one side and an airport on the other, a mooring where the boat jerks heavily on its lines every few minutes and hardly any shops or restaurants in the immediate vicinity – this is not the place where we want to take a break from our previous ‘efforts’. So we consult the harbour handbook and find a little place called San Foca. It is just over 40 nautical miles away, and Othoni, one of the Diapontian Islands north of Corfu, is easily accessible from there, about 55 nautical miles away.

Over dinner in a surprisingly good restaurant on the road to the airport, we make the decision: we will continue our journey tomorrow.

Ciao, Brindisi!

Fußnote:
Nachdem es in den Marinas nicht immer brauchbares W-LAN gibt und wir auch nicht immer die Zeit finden, alle aktuellen Ereignisse zeitnah im Blog zu verarbeiten, mag es sich lohnen, immer wieder auf frühere Beiträge zurückzukommen – es könnte zusätzliche Inhalte zu betrachten geben.

Footnote:
Since useable Wi-Fi is not always available in marinas, and we don’t always have time to post all the latest news on the blog in a timely manner, it may be worth checking back through previous posts – there may be additional content to view.

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