Termoli

Doch auf Urlaub?
Ursprünglich dachten wir, dass wir Italien rasch passieren würden. Auch wenn wir den Plan, jeweils 24-Stunden-Etappen zu fahren, inzwischen aufgegeben haben, stand ein Italien-Urlaub nicht auf dem Fahrplan. Tatsächlich sind wir jetzt mehr als drei Wochen lang unterwegs und genießen die Landschaft, die Kultur und die Kulinarik des Landes.
On holiday, actually?
Originally, we thought we would pass through Italy quickly. Even though we have since abandoned our plan to sail 24-hour stages, a holiday in Italy was not on the agenda. In fact, we have now been on our way for more than three weeks and are enjoying the country’s landscape, culture and cuisine.
Nachdem Livia um 06:30 von Ortona abgefahren war, machen wir das Boot segelklar und erleben die nächste Enttäuschung der Marina di Ortona: Es gibt kein Trinkwasser aus den Hähnen! Gestern war noch Druck da, heute nicht mehr. Das ist etwas unangenehm, weil wir das Desinfektionsmittel schon zugefügt hatten, nun dürfen wir nicht mehr pumpen, bis wir den Tank aufgefüllt haben …
Obwohl für den ganzen Tag Schönwetter angesagt war und wir auch mit etwas Wind aus nordöstlicher Richtung gerechnet haben, steht während der ersten Hälfte der siebenstündigen Fahrt eine bedrohliche Regenwand im Osten unserer Route und außer einem Hauch von 5 Knoten aus Nordwest rührt sich sich keine Brise.
After Livia left Ortona at 6:30 a.m., we get the boat ready to sail and experience the next disappointment at Marina di Ortona: there is no drinking water coming out of the taps! Yesterday there was still pressure, but today there isn’t. This is a bit unpleasant because we had already added the disinfectant, and now we can’t pump until we have filled the tank…
Although good weather was forecast for the whole day, and we had also expected some wind from the northeast, during the first half of the seven-hour trip there is a threatening wall of rain-showers to the east of our route and, apart from a slight breeze of 5 knots from the northwest, there is no wind at all.
Als dann auch noch eine „Gale-warning“ über Funk hereinkommt, sind wir restlos verunsichert. Weil wir nahe genug an der Küste fahren, haben wir mobiles Internet und schauen in allen erdenklichen Quellen nach den aktuellen und zeitnahen Bedingungen: Da ist kein Sturm, allerdings ist jetzt plötzlich die Rede von „möglichen“ Schauern am Vormittag. Wir haben nach wie vor kaum Wind und es bleibt – zunächst – trocken.
When a gale warning comes in over the radio, we are completely unsettled. Because we are sailing close enough to the coast, we have mobile internet and check all possible sources for the current and upcoming conditions: there is no storm, but suddenly there is talk of ‘possible’ showers in the morning. We still have hardly any wind and it remains dry – for now.
Nach einer Weile sehen wir ein seltsames Phänomen im Osten auftauchen. Es unterscheidet sich deutlich von den Schleiern der Regenschauer, die wir schon die ganze Zeit beobachten. Das sieht doch tatsächlich einer Windhose täuschend ähnlich – einer sehr großen Windhose! Nach etwa zehn Minuten ist das Phänomen wieder verschwunden und wir motoren weiter auf unserem Kurs von etwa 125°.
Gegen 11:00, kommt endlich der erwartete Wind auf, zwar weht er direkt aus dem Osten, aber in den Böen erreicht er doch um die 4 Bft. Wir sind nicht sicher, wie wir darauf reagieren sollen (wir haben noch die „Gale-warning“ im Ohr) und setzen zunächst nur die gereffte Genua. Damit kommen wir zunächst recht flott voran und als wir gerade überlegen, ob wir nicht doch auch das gereffte Großsegel setzen sollen, geht einer dieser Schauer über uns weg. Als er wieder abzieht, nimmt er den ganzen schönen Wind mit und wir landen wieder beim Motoren.
After a while, we see a strange phenomenon appearing in the east. It is clearly different from the veils of rain showers that we have been observing all along. It actually looks deceptively similar to a tornado – a very large tornado! After about ten minutes, the phenomenon disappears again, and we continue on our course of
about 125°.
At around 11:00, the expected wind finally picks up. Although it is blowing directly from the east, it reaches around 4 Bft in gusts. We are not sure how to react (we still have the ‘gale warning’ ringing in our ears) and initially only set the reefed genoa. This allows us to make good progress at first, and just as we are considering whether we should also set the reefed mainsail, one of these showers passes over us. When it moves away, it takes all the nice wind with it, and we end up motoring again.
Nach Mittag wird der Schatten unserer Sprayhood – wie schon auf den letzten Etappen – immer kleiner und wir schwitzen unter der italienischen Sommersonne. Zum Glück haben wir einige Flaschen Wasser in der Kühlbox eingekühlt – wir gratulieren uns wieder einmal zur Entscheidung, in dieses Kühlaggregat investiert zu haben.
Lange haben wir allerdings nicht mehr zu schwitzen, um etwa 15:00 nähern wir uns der Marina San Pietro an und ein freundlicher und hilfsbereiter Marinero namens Lorenzo nimmt unsere Leinen in Empfang, als wir an dem kurzen Fingersteg längsseits festmachen.
Die Windvorhersage zeigt den nächsten brauchbaren Wind für kommenden Montag an –
also machen wir kurz ein paar Tage Urlaub in Termoli!
After midday, the shadow cast by our sprayhood becomes smaller and smaller, as it did on the last few stages, and we sweat under the Italian summer sun. Fortunately, we have a few bottles of water chilling in the cool box – once again, we congratulate ourselves on our decision to invest in this cooling unit.
However, we don’t have to sweat for much longer. At around 3 p.m., we approach Marina San Pietro and a friendly and helpful marinero named Lorenzo takes our lines as we moor alongside the short finger pier.
The wind forecast shows the next usable wind for next Monday –
So we’re taking a few days‘ holiday in Termoli!
Fußnote:
Nachdem es in den Marinas nicht immer brauchbares W-LAN gibt und wir auch nicht immer die Zeit finden, alle aktuellen Ereignisse zeitnah im Blog zu verarbeiten, mag es sich lohnen, immer wieder auf frühere Beiträge zurückzukommen – es könnte zusätzliche Inhalte zu betrachten geben.
Footnote:
Since useable Wi-Fi is not always available in marinas, and we don’t always have time to post all the latest news on the blog in a timely manner, it may be worth checking back through previous posts – there may be additional content to view.